Zwei Jahre Gefängnis für Pussy
... und es könnte noch schlimmer kommen! Die internationale Protestbewegung hat einen relativen Sieg errungen. Die drei Moskauer Punkmusikerinnen sind zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das ist hart. Aber es ist nicht auszuschließen, dass Putin sie begnadigen wird. Das wäre auf jeden Fall eine Geste, die sich gut machen würde für den zu recht hart Kritisierten. Und eine große Erleichterung für die jungen Frauen, die schon seit über fünf Monaten in Untersuchungshaft sitzen. Allerdings ist der Kreml-Chef nicht das einzige Problem der Punkerinnen. Mindestens ebenso ernst zu nehmen wie Oligarch Putin ist die Gefahr, die der Freiheit der Kunst, ja der Freiheit überhaupt, künftig von religiösen Fundamentalisten droht, auch im postkommunistischen Russland. In diesem Fall von christlichen Fundis, genauer gesagt: von dem orthodoxen Patriarchen Kyrill I. Er soll es gewesen sein, der von dem bisher nicht gerade für seine Religiosität bekannten Putin die Bestrafung der "gotteslästerlichen" Pussy Riots gefordert hatte. „Religiöser Hass und Feindseligkeit“ lautete die Anklage und verurteilt wurde wegen "Beleidigung der Gläubigen"; Blasphemie also. Deren Bestrafung wird neuerdings auch in Deutschland von so manchem unverhohlen gefordert. Doch Demokratie sei Dank, läuft Spott in jeweils heiligen Angelegenheiten bei uns noch unter „Meinungsfreiheit“. Aber wie lange noch? Weiterlesen