Missbrauch

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Alice Schwarzer: Zur Leugnung der Machtverhältnisse

Es hat fast ein halbes Jahrhundert gedauert, bis die Wahrheit nicht mehr geleugnet werden konnte: Der sexuelle Missbrauch von Kindern, Mädchen voran, ist kein individueller Ausrutscher, sondern epidemisch und strukturell. Feministinnen brachten es ans Licht. Den folgenden Text schrieb Alice Schwarzer im Jahr 2010.

„Für mich waren das ja die Guten“

In den 1980ern unterstützte seine Düsseldorfer Kirchengemeinde die Friedensbewegung, Homosexuelle – und Päderasten. Die griffen sich den 13-Jährigen. Und niemand protestierte. Schon gar nicht der Pfarrer, denn der hatte einen guten Bekannten: Helmut Kentler, den pädokriminellen Star der Reformpädagogik.

Das Netzwerk des Helmut Kentler

Zwei neue Studien zeigen: Der pädokriminelle Star der Reformpädagogik war nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland vernetzt. Besonders gut in der evangelischen Kirche. Nach dem Berliner Jugendamt hat auch die Initiative „Homosexuelle und Kirche“ ihre Verstrickung mit Kentler & Co. untersuchen lassen. Das Resultat ist verstörend.

Melanie F: Will Gerechtigkeit

Sie war Pflegekind eines Pfarrers. Der missbrauchte sie. Jetzt verklagt Melanie F. das Erzbistum Köln auf Schmerzensgeld. Aber das will nicht zahlen: Der Pfarrer habe das Mädchen schließlich „in seiner Freizeit“ missbraucht. Nimmt das Berufungsgericht diese absurde Argumentation hin?

Alice Munro: Verrat an der Tochter

Nicht nur die Literatur-Nobelpreisträgerin hat weggeschaut, als ihre neunjährige Tochter vom Stiefvater missbraucht wurde, sondern die gesamte Familie. Dabei hatte Munros Ehemann die Tat sogar gestanden und war dafür verurteilt worden. Phyllis Chesler analysiert das Phänomen und fragt: Soll man Munros Werk jetzt canceln?

Stuckrad-Barre: Die beste Freundin

Der sogenannte Roman „Noch wach?“ von Benjamin von Stuckrad-Barre ist in allen Schlagzeilen. Nur sein zentrales Thema wird kaum erwähnt, meint Alice Schwarzer. Es geht um Sex, der unter diesen Umständen gar nicht „einvernehmlich“ sein kann. Und um eine große Hassliebe.
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