In Costa Rica ist die Homo-Ehe legal !

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Vergangene Woche hat das Parlament in San José einstimmig einen Gesetzentwurf bewilligt, in dem es um die Sozialleistungen für junge Menschen und ihre Rechte bei Eheschließung ging. Eine fundamentale Änderung hatten die politischen Gegner der Homo-Ehe allerdings einfach überlesen: An der Stelle, wo kurz zuvor noch die Ehe als exklusive Gemeinschaft zwischen Männern und Frauen festgeschrieben war, stand nun etwas über die „Rechte und Vorteile“ einer „zivilen Gemeinschaft frei von Diskriminierung“. Was sich ja genauso gut auf zwei Männer und zwei Frauen beziehen kann.

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Diese Korrektur stammt von einem Abgeordneten der linken Partei Frente Amplio (Breite Front): Jose Maria Villalta. Er hatte den Passus zur Ehe kurz vor der Abstimmung noch mal abgeändert. Als den Gegnern der Homo-Ehe kurz darauf auffiel, für was sie eigentlich gestimmt hatten, war es zu spät.

Am Donnerstagabend unterzeichnete Präsidentin Chinchilla das Gesetz. Gegen den Willen der konservativen Parlamentarier, die von ihr ein Veto gefordert hatten, nachdem ihnen die Sache doch noch aufgefallen war.

Das ist auch deshalb so überraschend, weil die erste Frau an der Spitze Costa Ricas bisher nicht durch eine besonders feministische Haltung aufgefallen ist. Während ihres Wahlkampfes 2009 hatte sich die Nachfolgerin von Friedensnobelpreisträger Óscar Arias noch gegen Abtreibung, gegen die Pille danach und gegen die Homo-Ehe ausgesprochen.

PS: In Lateinamerika ist die Homo-Ehe übrigens in Argentinien, Brasilien, Uruguay und Mexico-Stadt legal.

 

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