taz fordert „Rücktritt“ von

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Die taz-Redakteurin Julia Seeliger findet: „Es ist Zeit, dass Schwarzer als Feministin Nummer eins abtritt.“ Denn schließlich habe Schwarzer schon immer schief gelegen und nerve nur noch. SM-Pornografie halte sie für „Gewaltpornografie“ und gegen „die schönen Fotos von Helmut Newton“ habe sie auch gestänkert. Und nun stelle Schwarzer sich auch noch mit der „Verbohrtheit des Alters“ die Frage, ob die Ex-Freundin von Kachelmann nicht vielleicht doch die Wahrheit sage. Kurzum: Es reicht! – Allerdings, Frau Seeliger, uns reicht es schon länger. Wenn eine taz-Redakteurin auch 40 Jahre nach Aufbruch noch nicht begriffen hat, dass die Frauenbewegung keine Partei oder Organisation ist, deren Köpfe zurücktreten können, sondern ein Zustand, eine Geisteshaltung – dann ist das wirklich arm. Die Ex-Schatzmeisterin der jungen Grünen hat, laut Eigenauskunft, „jahrelang Frauenpolitik gemacht“, vielleicht als entlohnte Gleichstellungs-Querschnittsbeauftragte? Die verbohrte alte Alice aber ist nicht als Frauenpolitikerin angestellt und kann darum auch nicht als solche entlassen werden. Sie hat übrigens auch trotz ihres hohen Alters nicht die Absicht, sich auf den Scheiterhaufen zu packen oder ins ewige Eis hinaus zu gehen. Und ob die EMMA-Herausgeberin etwas zu sagen hat, entscheidet weiterhin nicht das selbsternannte feministische ZK bei der taz, sondern entscheiden Schwarzers ZuschauerInnen und LeserInnen. So einfach ist das.

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