"Man macht es mit sich allein aus"

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„Therapieplätze für missbrauchte Kinder müssten ohne lange Wartezeiten verfügbar sein.“ - „Seit einem Jahr stehen wir mit dem Problem mutterseelenallein da, die Behörden reagieren dickfällig und man sitzt das aus." – „Ich bin psychisch ein Wrack, lebe am Existenzminimum. Um jeden Mist muss man als Opfer kämpfen." Drei von Tausenden Klagen über den Umgang mit Missbrauchs-Opfern, die die Missbrauchs-Beauftragte Christine Bergmann seit Mai 2010 erreichten. Insgesamt 6.700 Briefe und 1.500 Anrufe von Opfern und ihren Angehörigen erhielt Bergmann seit ihrem Amtsantritt. Zwei Monate nach dem Start ihrer Kampagne „Sprechen hilft“ am 21. September zog die ehemalige Frauenministerin nun in einem Zwischenbericht Bilanz. Allein seit Kampagnenstart wandten sich rund 5.700 Menschen an die Missbrauchs-Beauftragte, davon 63 Prozent Frauen und 37 Prozent Männer (vor Kampagnenstart: 58% und 42%). Drei Viertel der Frauen schildern Missbrauch durch Familienmitglieder, bei Männern ist es gut jeder dritte. Betroffene Männer und Jungen erzählen öfter von Übergriffen in Institutionen wie Kirche, Schule oder Verein. Einer dieser Männer ist Peter M., der mit EMMA über den Missbrauch seines Sohnes in einem Jugendzentrum sprach – und über seinen eigenen. Weiterlesen

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