Zwischen Mutterkreuz und Kinderkacke

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Wer hat’s erfunden? Nein, nicht Familienministerin Kristina Schröder, auch wenn die laut Bunte von ihrer Mutter Nordhild (links) die wichtige Lebensweisheit mit auf den Weg bekommen hat, „sich in der Sonne immer gut einzucremen, mindestens Lichtschutzfaktor 30“ und außerdem gerade die Verlängerung der Vätermonate abgelehnt hat. Auch nicht die späte, aber dafür umso inbrünstigere Mutter Eva Herman oder der Papst als bekennender Maria-Fan. Es war vielmehr der „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“, der anno 1923 die Lobpreisung der selbstlosen Mutter initiierte. Weil ihm klar war, dass man ihm dabei wenig selbstlose Motive unterstellen würde, tat er sich dazu mit der „Arbeitsgemeinschaft der Volksgesundung“ zusammen. Die sah die Frau „an der Seite des Mannes als Priesterin an seinem Herde und Mutter seiner Kinderschar“. Allen Fans der verklärten Mutterschaft empfehlen wir übrigens das herzerfrischende Werk „Kinderkacke – das ehrliche Elternbuch“ von Julia Heilmann und Thomas Lindemann. Und den folgenden EMMA-Artikel über die Etablierung des Muttertags durch die Nazis.

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