Happy Birthday, Schwester!
Auf ihrem ersten Cover war eine schwangere Frau mit acht Armen, mit denen sie alles managte: Bügeleisen, Bratpfanne, Badezimmerspiegel. Und selbstverständlich fehlte auch dieses Thema nicht: „Frauen erzählen über ihre Abtreibungen!“ Als die erste Ms. im Januar 1972 in New York erschien, war das ein Paukenschlag. Ein Magazin, das Frauen gehörte, von Frauen gemacht wurde, die über das schrieben, was Frauen umtrieb. Die Existenz von Ms. brachte Alice Schwarzer auf die Idee, auch in Deutschland ein feministisches Magazin zu machen. 1973 traf Alice Gloria in Paris. Die warnte: „Mach dir keine Hoffnung, Geld gibt dir niemand für eine feministische Zeitschrift!“ Anfang 1977, fünf Jahre nach Ms., erschien dann die erste EMMA – auch ohne Hoffnung. Jetzt feiert Ms. ihren 40. Geburtstag – und viele feministische Siege. Der Wermutstropfen im Schampusglas: „Es gibt Rückschläge“, sagt Gründerin Gloria Steinem, 77. Zum Beispiel: „In 85 Prozent der Counties wagen Ärzte nicht mehr abzutreiben. Die Kliniken, die es tun, werden bedroht.“