Die Politik muss in Ausstiegshilfen

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Die Reaktionen hallen immer noch nach. Seit Alice Schwarzer vergangene Woche bei Maischberger zum Thema „Prostitution abschaffen“ in der Sendung auftrat, erreichen EMMA zahlreiche Briefe. „Es ist tatsächlich ein modernes Sklaventum, das hier unter dem Deckmantel der aufgeklärten Moral im Bezug auf Sexualität geführt wird“, schreibt ein Zuschauer. Um die dringende Reform der Reform des Prostitutionsgesetzes und die Kampagne „Together for a Europe Free from Prostitution“ wird es in EMMA Frühling 2012 gehen (ab 29. März am Kiosk). Denn der Mythos vom „Beruf wie jeder andere“, wie es u.a. der Grünen-Politiker Volker Beck in der Sendung predigte, ist durch Statistiken schon lange widerlegt: 75 Prozent aller Prostituierten setzen Drogen und Alkohol zur Erleichterung der Prostitution ein. Zwei von drei Prostituierten leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen, die denen von Folteropfern gleichen. Neun von zehn Frauen würden aussteigen, wenn sie könnten. Über ihre Erfahrungen in der Prostitution und die Folgen hat auch Lilly Lindner mit EMMA gesprochen. Sie hat sich „selbstbestimmt“ prostituiert, hatte die Möglichkeit, Freier abzulehnen. Und dennoch: „Egal wie nett der Gast ist, hinterher hast du jedes Mal das Gefühl, wieder ein Stück deiner Seele verkauft zu haben.“ Zu Gast in der Maischberger-Sendung war auch Sabine Constabel, die seit 20 Jahren Prostituierte für das Stuttgarter Gesundheitsamt berät. EMMA hat sie im La Strada, Café und Beratungsstelle für Prostituierte, und im Stuttgarter Rotlichtviertel begleitet. Constabel sagt nicht umsonst: „Wenn die Politiker etwas für die Frauen tun wollen, dann sollen sie in Ausstiegshilfen investieren.“ Weiterlesen

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