Arzu Özmen – ein zweiter Fall
Das Szenario kommt bekannt vor: Ein Bruder gesteht die Tat, die anderen haben angeblich nichts gewusst. So stellen die fünf Geschwister der ermordeten Arzu Özmen dar, was sich angeblich am 1. November 2011 zugetragen hat. In dieser Nacht wurde die 18-jährige Deutsch-Kurdin von vier Brüdern und einer Schwester aus der Wohnung ihres Freundes entführt und Mitte Januar auf einem Golfplatz in Schleswig-Holstein erschossen aufgefunden. Auch die Familie Sürücü hatte behauptet, dass der Mord an Hatun Sürücü, die 2005 von ihrem jüngsten Bruder Ayhan erschossen wurde, eine Einzeltat war. Das Resultat ist bekannt: Ayhan wurde zu einer Jugendstrafe verurteilt, die anderen Brüder und der Vater freigesprochen. Arzu Özmens Bruder Ozman behauptet, er habe seine Schwester im Affekt erschossen. Ihre Schwester Sirin erklärt, man habe der zu selbstständigen Schwester an jenem Abend nur „den Kopf waschen wollen“. Die Rechtsanwältin Brigitta Biehl vom Verein peri e.V., der Mädchen vor Zwangsverheiratung schützt, ist als Prozessbeobachterin dabei und berichtet von den Ungereimtheiten in den Aussagen der Geschwister. Weiterlesen