Die lieben KollegInnen

Die lieben KollegInnen 5/2004

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Manchmal ist die Voreingenommenheit so groß, dass das Gegenteil von dem verstanden wird, was geschrieben wurde. Siehe Lau.

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In den 80ern heuerte Villeroy & Boch den im Januar dieses Jahres verstorbenen Akt-Fotografen Helmut Newton für eine Sanitär-Werbekampagne an. (...) „Sexistisch!“, hetzte Alice Schwarzer, Chorleiterin aller Birkenstock-bewehrten Feministinnen; „Anbetungswürdig!“ ging die Männerwelt vor Newtons kühl und selbstbewusst in die Kamera blickenden Amazonen in die Knie. Trierischer Volksfreund + Saarbrücker Zeitung, Kerstin Krämer

Alice Schwarzer tut es. Victoria Beckham tut es. Und die „Olle“ des ideellen Gesamtberliners „Bolle“ sowieso: Sie schlagen zu. Fortsetzung der Beziehung mit anderen Mitteln. (...) „Ich hatte die Intelligenz“, sagt Alice Schwarzer, „nur Männer zu ohrfeigen, die so gut erzogen und sanft waren, dass sie nie zurückgeohrfeigt haben.“ Man stelle sich vor: ein prominenter Macho, der Entsprechendes über die Frauen sagte – und über sich. Die Welt, Ulli Kulke

Eine Seefahrt soll ja bekanntermaßen lustig sein. Bei der Aussicht, gemeinsam mit einem TV-Promi einen Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff zu verbringen, hört aber für viele der Spaß auf. Völlig einig sind sich alle Befragten, dass sie mit Dieter Bohlen oder Alice Schwarzer auf gar keinen Fall in den Urlaub fahren würden. TV Spielfilm

In der „Frankfurter Allgemeinen“ schreibt Alice Schwarzer über die Generalin Janis Karpinski: „Sie war als Chefin mit ihren 3.400 SoldatInnen auch zuständig für das Militärgefängnis Abu Ghraib und gilt heute als der zentrale Sündenbock.“ Nein Alice, Feminismus muss Feminismus bleiben, auch wenn’s weh tut. Die Generalin gälte, wenn sie’s denn täte, als die zentrale Sündengeiß. Hermann Gremliza, konkret
Anm. d. Red.: HA HA HA.

Nach Jahren der Erniedrigung seitens Alice Schwarzer & Co. war es einfach mal wieder an der Zeit, auf den Tisch zu hauen und ein Magazin wie Men’s Health herauszubringen. Millionen von Männern jenseits des Playboy danken euch auf Knien! Männer, steht auf für euer Recht! Leserbrief von Florian Brunner, Ruhmannsfelden, Men’s Health

Nicht dass wir es bewusst angestrebt hätten, aber wir haben uns von den Oswalt Kolles, den Alice Schwarzers, den Rudolf Augsteins, den Stefan Raabs und Hunderten anderer verantwortungslos Daherredender leichtfertig oder sogar gerne dazu bringen lassen, alles Heilige, Ernste, Wahre, alles Geheimnis und Liebe und Hingabe ins Lächerliche ziehen zu lassen. Das Ergebnis ist katastrophal. Leserbrief von Herbert Klupp, Rüsselsheim, Rhein-Zeitung

Gelegentlich fragt man sich, wie es kommt, dass der Feminismus so mausetot ist, jedenfalls jenseits der akademischen Milieus und der Etatberatungen für Frauenbeauftragte. Ein Blick in die letzten Einlassungen der Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer zur Frage „Foltern Frauen wie Männer?“ gibt rasch Antwort. Der Feminismus ist tot, weil er auf die Komplexität der aktuellen Lage immer nur mit schematischen Abwehrgefechten reagiert, die für die Intelligenz des Publikums eine Beleidigung sind. (...) Man fasst sich an den Kopf. An dem Krieg, in dem der Westen die Stärke des demokratischen Prinzips gegen arabische Blutherrschaft demonstrieren muss, wenn er im Kampf gegen den Terror nicht einen massiven Rückschlag erleiden will, interessiert Alice Schwarzer nur die Tatsache, dass hier Frauen abgebildet sind, die behaupten, von ihren Vorgesetzten zur Demütigung der Häftlinge gezwungen worden zu sein. Die Gequälten, die schließlich etwas mehr auszuhalten hatten als einen Schnappschuss, interessieren Schwarzer auch nur insofern, als deren notorischer Frauenhass nun ja wohl noch mehr angeheizt, die Frauen ihm noch mehr ausgesetzt worden seien – und eben das war ihrer Ansicht nach auch die Absicht der Bilder. (...) Schwarzer hat, soweit ich sehen kann, ihre Überzeugungen gut durch die Jahrzehnte gebracht. Und das ist doch eigentlich merkwürdig: wenn sich tatsächlich nichts geändert hat seit den sechziger Jahren, wenn, im Gegenteil, seit Jahrtausenden Männer Frauen unterdrücken, egal ob sie nun Helmut Newton oder Saddam Hussein heißen – wozu braucht man dann den Feminismus? Feminismus war die Antwort – aber auf welche Frage? Welt-Redakteurin Mariam Lau im DeutschlandRadio

EMMA September/Oktober 2004

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