Frauen wählten Merkel!

Die Grünen landeten mit 8,4 % erstmals hinter der Linken (8,6 %). Anzunehmen, dass die Gutmenschenpartei zuguterletzt die Pädophilenaffäre noch 2 bis 3 % gekostet hat. Die Befürwortung einer Straffreiheit für Sex mit Kindern in den 80er Jahren war in den vergangenen Wochen und Monaten der gesamten Partei nachgewiesen worden, ausgerechnet die Spitzengrünen Beck und Trittin sind darüber hinaus persönlich involviert.

Aber das war - im Gegensatz zu Steuern und dem doch so vernünftigen Veggieday - am Wahlabend kaum Thema ("kein Wahlkampfthema"). Als Trittin in der Elefantenrunde darauf angesprochen wurde, da antwortete er nur knapp und kühl ("25 Jahre her") und schwenkte flugs routiniert über zu der Dauerbereitschaft der Grünen, überall da in der Welt zu intervenieren, wo es "Frieden" zu stiften gelte. Kein Wort des Bedauerns, kein Wort für die Opfer. Niemand hakte nach. Da wäre es nicht überraschend, wenn auch die Grünen inzwischen einen Gendergap hätten, aber einen negativen. Vermutlich ist so manche Frauenstimme weggewandert von der Partei der zu ihrer Verantwortung schweigenden Frauen (à la Künast und Göring-Eckardt) und hin zu Merkel.

Und die Linke? Die schnitt mit 8,6 % zwar schwächer ab, als sie es gehofft hatte, ist jetzt jedoch drittstärkste Partei im Bundestag - wie Gysi nicht müde wurde zu betonen. Die Linke ist die einzige Partei, die in aller Schärfe sowohl die Finanzwelt kritisiert wie auch jegliche Art von militärischen Interventionen in andere Länder. Doch auch sie hat ein Frauenproblem. Vor allem inhaltlich. Der Ostpartei fehlen einfach 20 gelebte Jahre Frauenbewegung und deren Erkenntnisse. Man darf jedoch gespannt sein, ob die Linke versuchen wird, sich in den kommenden Jahren Richtung Feminismus zu öffnen. Denn eines ist klar: Bei den Wahlen 2017 gibt es in bezug auf die Linke kein Berührungstabu mehr und steht die rotrotgrüne Front.

Doch noch schreiben wir 2013. Und die Kanzlerin, die aus dem Osten kam, genießt ihren Sieg. Ihren Sieg nicht zuletzt dank ihrer quasi natürlichen Lobby: die Frauen.

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