Sie. Selbst. Nackt

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Paula Modersohn-Becker (1876–1907) war die Erste, die sich in ihrem „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ nackt malte. Mit diesen und weiteren Selbstakten legte die so früh im Kindbett gestorbene Malerin den Grundstein für die Aktmalerei der Avantgarde des aufbrechenden 20. Jahrhunderts.

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Die großartige Schau in Bremen der Selbstakte von Künstlerinnen spannt sich über ein ganzes Jahrhundert, bis hin zu dem Selbstakt „Zweifel“ aus dem Jahr 2005 der inzwischen 94-jährigen Maria Lassnig. Die Österreicherin hat lebenslang ihren eigenen Körper zum Sujet gemacht, wird aber im hohen Alter immer freier, immer verzweifelter, immer sarkastischer. Der Zwang, schön zu sein, entfällt für die alternde Frau. Das ist befreiend.

Nach Modersohn-Becker ist das Selbstporträt „Nu à la palette“ (Nackt vor der Staffelei) der Französin Suzanne Valadon einer der berühmtesten Akte, in dem die Künstlerinnen selber den Blick auf sich richten. Sie tun das mal realistisch, mal abstrakt wie die Bildhauerin und Malerin Louise Bourgeois in ihrem „Torso, Self Portrait“ von 1964 oder absurd wie Mary Beth Edelson in „Kali Returns the Gaze“ (in Anspielung auf die indische Göttin).

Die Ausstellung zeigt in drei Häusern insgesamt 54 Exponate (darunter 6 Videos).

Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen, bis 2. Februar 2014.

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