Und die Homosexuellen, Herr Putin?

Yulia Gushchina und Kseniya Ryzhova auf der Leichtathletik-WM in Moskau im August 2013.
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Es ist längst dunkel und der Regen könnte jeden Moment wiederkommen. Aber Olga läuft immer weiter durch Sotschi, die russische Stadt am Schwarzen Meer. Vorbei an der Lenin-Statue, an Palmen und den vielen Hotel-Baustellen für die Olympischen Winterspiele, hinunter zum steinigen Strand. Sie will draußen reden. Niemand soll hören, dass sie eine „Lesbijanka“ ist, wie es auf Russisch heißt. Nur einige Freunde kennen ihr Geheimnis, sagt Olga. Niemand in ihrer Familie, nicht einmal ihre ältere Schwester. 

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Olga ist 22 Jahre alt, ihr Nachname und ihr Foto dürfen nicht veröffentlicht werden, denn sie hat Verwandte in Deutschland. Sie hat ein spitzes Kinn und ihre dunklen Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden, trägt eine schwarze Kunstleder-Jacke, Jeans, kein Make-up und Turnschuhe statt der bei vielen russischen Frauen so beliebten Stöckelschuhe. 

„Ich will, dass die Menschen im Ausland wissen, wie Schwule und Lesben hier leben“, sagt Olga. „Und wie leben sie?“ 

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