Sarah Wiener: Kochen ist revolutionär!

Sarah Wiener auf ihrem Bio-Bauernhof in der Uckermark. © Lutz Jäkel
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Um Sarah Wiener zu treffen, muss man Berlin-Mitte neuerdings den Rücken kehren und eine Stunde lang mit dem Zug Richtung Norden fahren, tief in die seenreiche Uckermark. Dort, am Rande eines Naturreservats, lebt die TV-Köchin seit Frühjahr dieses Jahres auf ihrem Bio-Bauernhof, einst LPG und davor Gutshof. Im Leben der 53-Jährigen ist viel passiert.

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Im Sommer 2014 die Trennung von ihrem Ehemann, dem Schauspieler Peter Lohmeyer. Im Herbst 2014 schloss die erfolgreiche Gastronomin vier ihrer fünf Berliner Restaurants – und nahm erstmal eine Auszeit. „Ich war einfach erschöpft“, erklärt sie im EMMA-Interview. „Ich hatte das Gefühl, ich bin nur noch ein Abziehbild meiner selbst. Und dann muss man sich halt überlegen: Lebe ich noch so, wie ich leben will?“

Vier Monate lang reiste Sarah Wiener allein durch Südamerika. Auf der Suche nach sich selbst, aber auch auf den Spuren der gigantischen Monokulturen von Monsanto & Co. „Du siehst stundenlang nur monotone Felder, auf denen kein einziges Unkraut mehr wächst, weil die alle mit Glyphosat niedergespritzt worden sind. Da gibt es kein einziges Insekt mehr. Diese riesigen Flächen werden alle verwendet, um Tierfutter anzubauen, damit wir diese Unmengen an Fleisch essen können.“

Lebe ich eigentlich noch so, wie ich leben will? 

In EMMA erklärt Sarah Wiener, die sich schon lange für artgerechte Tierhaltung und nachhaltige Landwirtschaft einsetzt, wie das System Monsanto funktioniert und wie es unsere Nahrung uniformiert. „Der Großteil der Menschen in unseren Breitengraden ernährt sich von Produkten, die den Namen Lebensmittel gar nicht verdienen. Die haben gar keine Inhaltsstoffe mehr, dafür aber bis zu 300 Zusatzstoffe. Wir haben unsere Nahrung in den letzten 40 Jahren so stark verändert wie in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht.“

Die Köchin fordert eine Abkehr von unserer Massentierhaltung: „Unsere heutige Nutztierhaltung ist so grauenhaft, dass ich mir sicher bin, dass man in dreißig Jahren sagen wird: Das war das schwarze Zeitalter der Barbarei!“ Sie erklärt aber auch, warum sie selbst keine Vegetarierin ist. Was sie an den Veganern kritisiert – und wie sie mit dem gewaltigen Shitstorm umgegangen ist, der ihr nach ihrer Kritik entgegenwehte. Und sie berichtet von ihren Plänen mit ihrem Biohof in der Uckermark, wo sie mit rund zwei Dutzend Angestellten lebt – und mit Lieblingshuhn Jeanne d’Arc.

Mehr in der aktuellen EMMA.

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