100 Jahre Margarete Mitscherlich
"Ich heiße Margarete Mitscherlich, bin 92 Jahre alt und halte es für eine Zumutung, dass Menschen nicht nur alt werden, sondern auch noch sterben müssen.“
Diese Worte sagte Margarete zu Beginn unseres letzten Interviews, im Mai 2010, zu mir. Sie sollten eine Tonprobe sein für das neue digitale Aufnahmegerät.
Zwei Jahre später ist auch ihr die Zumutung des Todes nicht erspart geblieben. Margarete Mitscherlich starb am 12. Juni 2012 im Alter von 95 Jahren. 2010 war ihr letztes Buch erschienen: „Die Radikalität des Alterns“ – und gerade hatte sie das nächste Buch in Arbeit: über die Liebe.
Am 17. Juli wäre Margarete 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass bereiten wir – ihr Sohn Matthias Mitscherlich und ich – für den 4. und 5. November zwei Gedenktage im Literaturhaus Frankfurt vor. „100 Jahre Margarete Mitscherlich“ (siehe untenstehendes Programm).
An diesen Tagen werden Menschen, die Margarete Mitscherlich nahestanden, mit ihr gelebt und gearbeitet haben, und auch solche, die von ihr gelernt haben, über sie sprechen – über die Arbeit, das Leben und Wirken sowie die Relevanz dieser großen Analytikerin und Intellektuellen heute.
Wir hoffen, dass es eine Veranstaltung wird, auf der Margarete sich nicht gelangweilt hätte – und sie hat sich schnell gelangweilt.
100 Jahre Margarete Mitscherlich
Samstag, 4. November, 15.00 – 20.30 Uhr
15.00 – 15.30 Uhr Empfang
15.30 – 15.55 Uhr Begrüßung und Grußwort Kulturminister Boris Rhein, Begrüßung durch einen Vertreter der Stadt Frankfurt
16.00 – 17.00 Uhr Gespräch mit Matthias und Alexander Mitscherlich, Sohn und Enkel – sowie WegbegleiterInnen. Moderation Alice Schwarzer
17.15 – 17.45 Uhr Gespräch mit LehranalysandInnen. Moderation Gert Scobel
18.30 – 19.00 Uhr Die Kulturanalytikerin Margarete Mitscherlich. Vortrag Prof. Vera King, Direktorin Sigmund-Freud-Institut
19.15 – 19.45 Uhr Margarete Mitscherlich und Freud. Vortrag Prof. Christa Rohde-Dachser
20.00 – 20.30 Uhr Der Einfluss von „Die Unfähigkeit zu trauern“. Vortrag Prof. Tilmann Habermas
Sonntag, 5. November, 11.00 – 16.00 Uhr
11.00 – 11.30 Uhr Empfang
11.30 – 12.00 Uhr Die Rebellin. Vortrag Alice Schwarzer
12.15 – 12.45 Uhr Die verfemte Wissenschaft – Psychoanalyse im Nationalsozialismus. Vortrag Prof. Salomon Korn
13.30 – 13.45 Uhr Margarete Mitscherlich und Frankfurt. Vortrag Petra Roth, Ex-Oberbürgermeisterin
14.00 – 14.45 Uhr Margarete Mitscherlich, die Psychoanalyse und der Feminismus. Gespräch zwischen Ingrid Moeslein-Teising (stellv. Vors. der DGPT) und Christiane Schrader, beide Mitglieder von COWAP
15.00 – 15.30 Uhr Margarete Mitscherlich und ihre Liebe zur Literatur. Vortrag von Marlene Streeruwitz, Schriftstellerin
Kartenvorbestellung ab Anfang August: Literaturhaus Frankfurt, www.literaturhaus-frankfurt.de, Eintritt: 2 Tage 20 €, 1 Tag 15 €. www.margarete-mitscherlich.de
A.S.
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