Frauen feiern ihre Geschichte

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Als der FrauenMediaTurm (bis dahin zehn Jahre lang: Feministisches Archiv und Dokumentationszentrum) am 26. August 1994 in den im 2. Weltkrieg zerstörten und wieder aufgebauten ehrwürdigsten Wehrturm der Stadt zog, war das für die Ewigkeit geplant. Und so ist es geblieben. Denn so ein Archiv ist ja für die Gegenwart und die Nachwelt gedacht.

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Jetzt sind die ersten 25 Jahre dieser Ewigkeit vergangen. Das wollen die Frauen vom FrauenMediaTurm feiern. Es gibt ein buntes Programm (siehe www.frauenmediaturm.de). Drei Schauspielerinnen/Kabarettistinnen, darunter Cordula Stratmann, und drei „alte weiße Männer“, spricht in dem Fall: Freunde der Emanzipation!, lesen feministische Schlüsseltexte, von Olympe de Gouges bis Emma Watson. Ex-Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner führt durch den Turm. Und Alice Schwarzer, die Gründerin des FMT, begrüßt.

Im Turm gibt es Bilder und Töne, von der Preview des Herstory-Projektes des FMT mit Pionierinnen der Neuen Frauenbewegung bis hin zu einem historischen Funkfeature mit O-Tönen über die Neue Frauenbewegung von 1973.

Drei alte
weiße Männer
tragen vor

Der Bayenturm war über 600 Jahre lang das Wahrzeichen der Stadt Köln. Die Heilige Ursula soll mit ihren elf – oder elftausend? – Jungfrauen an ihm vorbeigezogen sein. Und bei der Erstürmung des Turms, in dem sich der verhasste Erzbischof verschanzte hatte, soll 1262 erstmals der Ruf „Kölle alaaf!“ erklungen sein (Kölner voran). „Wer den Turm hat, hat die Macht“, hieß es früher in Köln. Heute haben die Frauen den Turm.

Das muss natürlich gefeiert werden! Zum Abschluss des Festes gibt es Kölschrock mit Stefan Knittler & Band sowie den Damen Elli Erl und Tina van Wickeren.

Kurzum: Es geht so richtig ab! Nicht verpassen.

www.frauenmediaturm.de

 

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Ein Besuch im FrauenMediaTurm

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Heute geht der FMT mit einer relaunchten Webseite online. Sie soll es den UserInnen noch leichter machen, die Schätze zu heben. Sehr vieles kann direkt online recherchiert werden, nach Schlagworten oder auch Volltext – wie zum Beispiel die „Chronik der Neuen Frauenbewegung“ – anderes vor Ort und via Fernleihe.

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Der FMT ist Mitglied bei i.d.a. und Teil des Digitalisierungsprojektes DDF. Er bringt in die am 13. September startende gemeinsame Plattform u.a. folgende digitalisierte Dokumente aus seinen Beständen ein: 1. Die „Frauenzeitung: Frauen gemeinsam sind stark“, eine überregionale feministische Zeitschrift, herausgegeben 1973 bis 1976 von wechselnden Frauengruppen. 2. Alice Schwarzer „Frauen gegen den § 218“, das Buch zur Selbstbezichtigungsaktion, mit einem Nachwort der Sozialistischen Frauen München (edition Suhrkamp 1971). 3. Diverse Dokumente der Berliner Frauengruppe „Brot und Rosen“ aus den Jahren 1972 – 1974, zur Verhütung und Abtreibung. 4. Sieben Tagebücher und Teile des Nachlasses von Minna Cauer (1841 – 1922), eine Pionierin der Historischen Frauenbewegung, im FMT im Original.

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Die gemeinnützige Stiftung wurde 1984 von Alice Schwarzer initiiert, mit einer Anschubförderung von Jan Philipp Reemtsma. Heute kämpft er, wie alle feministischen Archive, von Jahr zu Jahr um die existenziellen Mittel zur Weiterarbeit. Seine Schwerpunkte sind: die Neue Frauenbewegung und die Historische Frauenbewegung, Pionierinnen aus allen Bereichen und Zeiten, die Niederlagen und Siege des Feminismus.

Der FMT birgt rund 50.000 erschlossene Textdokumente, über 29.000 Zeitschriften-Ausgaben (von 990 Titeln, davon 51 historisch). Die einmalige Pressedokumentation aus der vordigitalen Zeit, 1970er bis 1990er, umfasst 460 Ordner, thematisch sortiert und inhaltlich erschlossen. Und zuguterletzt das Projekt FMTvisuell. Es ist mit seinen über 8.000 Fotos und Dokumenten das weltweit wohl umfassendste feministische Bildarchiv. Die Bilder sind analog zu den Texten verschlagwortet.

Kurzum: Ein Besuch vor Ort in Köln (nach Anmeldung) lohnt ebenso wie die Recherche auf www.frauenmediaturm.de.

 

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