Frauen retten die Demokratie
In beiden doch recht unterschiedlichen Bundesländern zeigt sich der gleiche Trend. Frauen wählten mehrheitlich die bisherigen Volksparteien: in Sachsen zu 35% die CDU (Männer 29%) und in Brandenburg zu 28% die SPD (Männer 24%).
Männer wählten in beiden Bundesländern allen voran die AfD: in Sachsen 33% (Frauen 22%) und in Brandenburg 29% (Frauen 18%). Damit setzt sich der seit Jahrzehnten zu beobachtende Trend fort, dass Männer stärker rechts wählen als Frauen. Bei diesen Wahlen allerdings ist die Schere breiter geworden. In beiden Ländern haben 11% mehr Männer als Frauen die AfD gewählt. Das ist mehr als ein Gender Gap. Das ist ein Geschlechter-Abgrund!
Männer mittleren Alters wählten rechts
Interessant ist, dass bei den Männern vor allem die 30-59-Jährigen rechts gewählt haben: in Sachsen 39% der 45-59-Jährigen, in Brandenburg 37% der 30-44-Jährigen.
Bei den Frauen haben die Jüngeren unter 30 und die Älteren über 60 am wenigsten rechts gewählt: mit 17 bzw. 18% in Sachsen und 17 bzw. 12% in Brandenburg. Bei den Frauen über 60 hat vor allem die CDU in Sachsen mit 46% gepunktet (Frauen unter 30: nur 17%) und die SPD in Brandenburg mit 41% (Frauen unter 30: nur 14%).
Und die übrigen Parteien? Bei der Linken liegen die Geschlechter mit je 10% in Sachsen gleich und unterschieden sich nur leicht in Brandenburg mit 10% bei den Männern und 11% bei den Frauen.
Ohne die Wählerinnen wäre jetzt Katzenjammer
Die Grünen haben in Sachsen mit 10% etwas mehr bei den Frauen gepunktet (Männer 8%), dito in Brandenburg mit 12% (Männer 10 %). Die FDP lag bei round about 4% bei den Geschlechtern gleich.
Das heißt: Nach einer Periode der Annäherung im Gender Gap war das Geschlecht bei diesen Wahlen entscheidend wie lange nicht mehr. Ohne die Wählerinnen wäre heute der ganz große Katzenjammer. Wir dürfen gespannt sein, ob die geretteten Parteien es den Frauen danken. Es ist höchste Zeit! Denn auch denen sterben die jungen Frauen gerade aus.