Femen gegen Leihmutterschaft

Femen: Mit Barbie-Leihmutter gegen die Kinderwunschmesse in Berlin.
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Eine hochschwangere „Mietmutter“ im Barbie-Look steht im rosafarbenen Inkubator-Kasten. Bald ist die Ware, das Baby, fertig. Dann kann das Kaufkind dem Käufer übergeben werden. Kaufpreis: 39.000 Euro. Mit dieser Aktion protestierten am Samstag die Femen gegen die Kinderwunschmesse „Wish for a Baby“ vor dem Estrel Hotel in Berlin, wo die Kinderwunsch-Messe jedes Jahr im März zu Gast ist.

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„Wir nennen es ‚Mietmutterschaft‘, weil das Wort ‚Leihmutterschaft‘ den Menschenhandel und diese verbrecherischen Machenschaften verschleiert“, sagt Barbara von Femen. Man könne es auch ‚Gebärprostitution‘ nennen, erklärt sie. Die Femen machen auf die Parallelen zwischen Prostitution und Leihmutterschaft aufmerksam. Oft hieße es: Sonst würden die Frauen in der Ukraine auf den Straßenstrich gehen. Als wäre Leihmutterschaft das kleinere Übel. „So oder so wird ihr Körper zu Ware! Kinderhändler verdienen Milliarden an diesen Geschäften! Die Frauen selber werden mit einem Taschengeld abgespeist", argumentieren die Femen.

Leihmutterschaft ist Prostitution! Gebärprostitution!

Oft bekommen sie nicht einmal ein Zehntel von dem, was die Agenturen sich einstreichen - ähnlich wie die Zuhälter in der Prostitution. „Aber das Glück von zahlungsstarken Käufern darf nicht auf dem Leid und der Gesundheit von armen Frauen basieren!“, sagt Klara von Femen.

Die Kinderwunschmessen, die Jahr für Jahr in Berlin und Köln stattfinden, stehen verstärkt in der Kritik, weil sie offen Werbung betreiben für etwas, was in Deutschland verboten ist. Noch verhindert in Deutschland das Embryonenschutzgesetz den Verkauf von Eizellen und Babys. Bei den Kinderwunschmessen aber geht es um nichts anderes.

 

 

2021 war EMMA in Köln vor Ort und hat sich darüber informieren können, wieviel so ein Baby kostet; was passiert, wenn es behindert ist; und warum die Leihmutter so gut wie rechtlos ist. Selbst anwaltliche Hilfe wird den Käufern im Verkaufspaket mitangeboten.

Aktuell wird hinter den verschlossenen Türen der Ampel über die Legalisierung von Leihmutterschaft und Eizellspende diskutiert. EMMA hat zu den Plänen der Ampel, den Machenschaften im Hintergrund und der Lobby für Leihmutterschaft recherchiert und Erschreckendes herausgefunden.

In der aktuellen Ausgabe berichten wir über einen Menschenhändlerring auf Kreta, einen offenen Markt für Pädokriminelle: Jeder Mann kann sich ab 39. 000 Euro ein Kind kaufen – selbst aktenkundige Sexualstraftäter. Und Mirko Hüttner erzählt, wie er und sein Partner ein Kind in den USA kaufen wollten -  und warum er die Reißleine zog. Heute ist er Aktivist gegen Leihmutterschaft. Genau wie Olivia Maurel, die von einer Leihmutter geboren wurde. 

Und dann ist da noch das Geschachere der FDP, die einen zynischen Deal zu planen scheint.

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