Podcastin: Skandal aufgedeckt!
Immer wieder samstags – kommt „Die Podcastin“. Darin machen Politphilosophin Regula Stämpfli und Kulturwissenschaftlerin Isabel Rohner – beide Doktorinnen ihres Fachs – einen „Wochenrückblick“. Und zwar einen hochfeministischen!
Gerade haben sie einen Skandal aufgedeckt: Die Berliner Gleichstellungsbeauftragte hat – u.a. finanziert vom Berliner Senat, dem Verkehrsministerium und der EU – ein Kinderbuch veröffentlicht, das Kindern erklärt, wie harmlos und easy Prostitution angeblich ist: In „Rosi sucht Geld“ erklärt die Prostituierte Rosi, die immer auf dem Straßenstrich steht: „Die Männer wollen ihren Penis in meine Vagina stecken. Ein paar Mal rein und ein paar Mal raus – und fertig. Mehr ist da gar nicht dran.“ Freiertum wird nicht etwa problematisiert. Nein, „die Männer, zu denen sie ins Auto steigt, nennt man Freier“, heißt es. „Ansonsten sind sie Väter, Nachbarn oder Kollegen“. Kernbotschaft für Jungen und Mädchen: Alles ganz normal! Prostitution als Verstoß gegen die Menschenwürde? Ach was!
Die gute Nachricht: Die Folge von „Die Podcastin“ über die Verharmlosung der Prostitution in dem Kinderbuch, das als pdf kostenlos zum Download heruntergeladen werden konnte, hat so viele HörerInnen auf die Palme und zum Protest gebracht, dass die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, Stefanie Remlinger, angekündigt hat, das Buch offline zu nehmen.
Wer also wissen will, was so los war in der Woche und was dies und das für Frauen bedeutet, ist bei den beiden Schweizerinnen richtig. Dieser Podcast ist mehr als Unterhaltung. „LaStaempfli“ und die "Rohnerin“, so ihre Namen auf Social Media, leisten echte Aufklärungsarbeit: Was müssen Frauen zum Selbstbestimmungsgesetz der Grünen wissen? Warum verbietet England Pubertätsblocker? Was bedeutet Leihmutterschaft für alle Frauen? Und was gibt’s Neues zu Rammstein?
Zwischendurch gibt es Ausflüge zu Hedwig Dohm oder Hannah Arendt, von denen frau auch heute noch lernen kann. Und immer geht es auch um den Feminismus. Denn der entzweit sich. Die Podcastin macht klar, wann er sich sogar gegen Frauen wendet.
