Brustkrebs
„Brustkrebs ist mehr als eine Krankheit: Er ist ein Politikum!“ schrieb EMMA: Denn: „Die Verbreitung der Frauenkrankheit nimmt weltweit zu. In Deutschland wird jede zehnte Frau in den kommenden Wochen an Brustkrebs erkranken. Experten sprechen inzwischen von einem wahren ‚Genozid an Frauen’.“
Denn die Forschung schlief. Von systematischer Früherkennung konnte keine Rede sein, und auch die Behandlung der Krankheit fiel weit hinter die internationalen Standards zurück.
Die EMMA-Titelgeschichte wurde zum handfesten Argument für MedizinerInnen und Gesundheits-PolitikerInnen. Denn sie machte klar, dass gehandelt werden muss – und kann. Selbstverständlich war der Brustkrebs schon vorher Thema gewesen für die Feministischen Gesundheitszentren, EMMA berichtete erstmals 1977 darüber. Doch erst dieses Dossier brachte den Durchbruch.
Drei Jahre später, im September 1999, berichtete EMMA über die neuen Aktivitäten in Deutschland gegen Brustkrebs und den ersten auch hierzulande begangenen ‚Anti-Brustkrebs-Monat’ im Oktober. Seither hat sich sehr viel getan. Im ‚Frauengesundheitsbericht 2001’ der Bundesregierung wurde der Brustkrebs breit thematisiert, die Politik wurde aktiv und führte flächendeckende Screening-Programme ein. 2005 gingen die ersten Screening-Programme an den Start. Heute hat jede Frau zwischen 50 und 69 das Recht auf eine Mammografie und wird alle zwei Jahre von einem der neugegründeten qualitätsgeprüften Brustkrebs-Zentren dazu eingeladen.
Zum Weiterlesen:
Silikonskandal: Das muss Konsequenzen haben! (23.1.2012, EMMAonline)
Mammografie Screening: Ich will leben! (4/10)
Brustkrebs: Erste Siege! (5/03)
Es kann nur besser werden (3/02)
Der Silikon-Skandal (5/99)
Wir müssen uns wehren (5/99)
Dossier: Brustkrebs (5/96)
Der Genozid (5/96)
Silicongate (5/96)