Der Aufstand für Frieden
Die Reaktionen auf das „Manifest für Frieden“ sind überwältigend. Auf change.org wird das Manifest täglich von 100.000 Menschen unterzeichnet. Der Stand nach nur fünf Tagen ist 420.000. Wir gehen davon aus, dass bis zum 25. Februar - bis zur Kundgebung am Brandenburger Tor - wohl eine Million Menschen unterschrieben haben werden.
Und viele, viele Menschen haben an Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht, die Verfasserinnen des Manifestes, geschrieben. Sie danken für die Initiative und sprechen uns Mut zu. „Uns“, denn auch alle EMMAs engagieren sich aktiv und versuchen, den Strom an Informationen und Reaktionen zu lenken. (Alice Schwarzer bittet um Verständnis, dass sie jetzt nicht alle Briefe beantworten kann.)
Keine Frage: Das Manifest hat eine regelrechte BürgerInnen-Bewegung ausgelöst. Endlich haben die vielen, vielen Menschen, die diese Initiative mittragen, eine öffentliche Stimme. Inzwischen ist bei Umfragen von 59 Prozent der Bevölkerung die Rede, die im Schatten der Eskalation des Ukraine-Krieges einen Dritten Weltkrieg, ja einen Atomkrieg fürchten.
59 Prozent der Bevölkerung fürchten einen Dritten Weltkrieg, ja einen Atomkrieg
Die Antwort mancher deutscher Wissenschaftler und PolitikerInnen lautet, es sei lächerlich, Angst zu haben. Mehr noch: „Panikmache müsste bestraft werden“ (Die Welt). Im Ernst? Das „Bulletin of the Atomic Scientists“, eine internationale Vereinigung von Atomwissenschaftlern, warnt, die Doomsday Clock (Weltuntergangsuhr) stehe jetzt bei 90 Sekunden vor dem Knall. So dicht stand die Menschheit noch nie am Abgrund. Und noch nie war die Gefahr so groß, dass der Knall auch aus Versehen, durch eine falsche oder missverstandene Geste, ausgelöst werden könnte.
Wer da keine Angst hat, ist dumm oder zynisch. „Ich fürchte, die Welt schlafwandelt nicht in einen größeren Krieg, sie bewegt sich mit weit geöffneten Augen in ihn hinein.“ Und das sagt nicht einer der viel geschmähten „Verschwörungstheoretiker“, das sagt der Generalsekretär der Vereinigten Nationen, António Guterres.
Guterres: Wir bewegen uns sehenden Auges in einen größeren Krieg hinein
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock aber setzt weiterhin stramm auf Waffenlieferungen und gegen Verhandlungen. Sie erinnert an die „Kinder im Keller“ in der Ukraine. Genau, Frau Außenministerin, an diese Kinder im Keller und alle die bedrohten, verletzten und getöteten Menschen denken auch wir. Darum wollen wir verhindern, dass die Kinder in einem „Zermürbungskrieg“ noch weitere drei Jahre (so lauten die Prognosen) im Keller sitzen. Darum fordern wir und Millionen Deutsche: Verhandlungen statt Kampfjets. Verhandlungen jetzt!
In den kommenden Tagen wird EMMA über die zahlreichen Friedensinitiativen und Demonstrationen für Frieden berichten, die in den kommenden Tagen geplant sind. Bitte informiert uns über eure Initiativen.