Queen Elisabeth I. von England
Die größte Herrscherin des 16. Jahrhunderts wurde von Papst Pius V. mit dem Bannfluch belegt und von den Königen Spaniens und Frankreichs als „verdammte Ketzerin“ geschmäht, von ihrem eigenen Volk jedoch als „Gloriana“ verehrt. Es war ihr Schicksal, mitten in den Krieg der Konfessionen hineingeboren zu sein und ihr Verdienst, dass sie den Konflikt für sich und ihr Land klar, konsequent und kämpferisch entschied.
Wie kam es zur Reformation? Die römische Kirche verlangte Tribut und regierte überall mit. Als Gegenleistung gewährte sie lediglich etwas so schwer Greifbares wie Seelenheil. Das war besonders den Fürsten des Nordens, die kaum damit rechnen konnten, dass einer der Ihren einmal den Stuhl Petri besteigen würde, auf Dauer zu wenig.
So hatte die Loslösung von Rom auch den Charakter einer Befreiung von imperialer Herrschaft. Das galt besonders für England. Als Heinrich VIII. den Papst auch noch vergeblich bat, seine Ehe mit Katharina von Aragon, die keinen Erben geboren hatte, aufzulösen, kündigte der König ihm die Gefolgschaft, erklärte sich selbst zum Haupt einer neuen, reformierten anglikanischen Kirche, verstieß Katharina und heiratete die schon von ihm schwangere Hofdame Anna Boleyn.
Er traf dabei im eigenen Land auf nicht allzu massiven Widerstand. Es war gleichwohl mutig von ihm, den Bruch mit der römischen Kurie zu wagen, denn jetzt hatte Spanien einen Grund mehr, seine Streitkräfte gegen ihn in Stellung zu bringen, und Frankreich würde bei solch böser Ketzerei wohl auch nicht einfach zusehen.
In diese Atmosphäre der Auflehnung und der Besinnung auf die eigenen Kräfte wurde 1533 Prinzessin Elisabeth Tudor hineingeboren, benannt nach des Königs Mutter. Heinrich war tief enttäuscht, er hatte fest mit einem Sohn gerechnet. Dass aber diese Erbin seine Politik der Staatskirche fortführen und England über Jahrzehnte im Wesentlichen den Frieden erhalten würde, konnte damals noch niemand wissen. Hätte Heinrich sich in die Hände einer Hellseherin begeben, die ihm Elisabeths Regiment geweissagt hätte – er wäre vielleicht von der unseligen Jagd nach einem Sohn erlöst worden. Hauptsache, hätte er sich sagen können, England bleibt protestantisch und Britannia rules the waves. Das wurde dann der Wahlspruch von Elisabeth I..
Das Charisma und die Leistung dieser Königin gaben einer ganzen Epoche, dem „Elisabethanischen Zeitalter“, Namen und Glanz. Elisabeth regierte 45 Jahre; sie erwirkte Wohlstand, relative Stabilität und Ausgleich mit den europäischen Nachbarn durch sparsame Haushaltsführung, Mäßigung in dem das Jahrhundert durchziehenden religiösen Konflikt – und durch Kriegsglück.
Das Fundament, auf dem ihr Erfolg als Herrscherin letztlich ruhte, war ihre außergewöhnliche Beliebtheit beim Volk. Über Elisabeths Leben und Regierung gibt es vielerlei Dokumente; aus Chroniken, Parlamentsberichten, Briefen usw. lässt sich die Laufbahn dieser Herrscherin ziemlich lückenlos rekonstruieren.
Anfangs sah es gar nicht gut für sie aus. Ihre Mutter Anna, um deretwillen ihr Vater den Vatikan brüskiert hatte, kam nach der Geburt der Tochter nur noch mit Fehlgeburten nieder, so dass der König sich ihrer schließlich zu entledigen wünschte. Unter fingierter Anklage des Ehebruchs, welcher dem Hochverrat gleichkam, wurde Anna vor Gericht gestellt, schuldig gesprochen und enthauptet.
Heinrich VIII. heiratete noch viermal. Ehefrau Nummer drei, Jane Seymour, schenkte ihm endlich den ersehnten Sohn, starb aber im Kindbett. Ehefrau Nummer fünf, Katharine Howard, eine 19-jährige Nymphe, erlitt dasselbe Schicksal wie Anna Boleyn. Als Heinrich VIII. starb, war Elisabeth 13 Jahre alt und tief erschüttert. Sie hatte ihren Vater sehr verehrt.
Und die Mutter? Leider ist nicht bekannt, wann und unter welchen Umständen man Elisabeth vom Ende Anna Boleyns berichtete; sie selbst hat nie davon gesprochen. Die für ihr Zeitalter auffallende Milde, die sie Verschwörern gegenüber walten ließ, ihre Abscheu gegen Krieg und blutige Strafaktionen mögen damit zusammenhängen, dass sie früh einen schmerzlichen Verlust erlitten hatte.
Zunächst kam Elisabeths jüngerer Halbbruder Edward auf den Thron. Nach kaum sechsjähriger Regierung starb er mit 16 Jahren an der Schwindsucht. Ihm folgte Maria Tudor, genannt die Katholische, die Tochter Heinrichs aus seiner ersten Ehe. Ihrem Beinamen machte die neue Königin alle Ehre. Bestrebt, ihr Land zur „wahren“ Religion zurückzuführen, entfesselte sie eine grausame Protestantenhatz – die brachte ihr einen zweiten Beinamen ein: Maria, die Blutige. Als bekannt wurde, dass die Königin Philipp von Spanien die Hand zum Ehebund reichen wollte, wandte sich das Volk von ihr ab.
Maria spürte den Gegenwind; vorsichtshalber ließ sie ihre Halbschwester Elisabeth, von der man wusste, dass sie die Religionspolitik ihres Vaters fortführen würde, in den Tower werfen, Vorwand: eine Verschwörung gegen Ihro allerchristlichste Majestät. Zwei Monate blieb Elisabeth in verschärfter Haft – sie rechnete mit dem Schlimmsten. Sie wusste, dass es Maria wenig kosten würde, ihr Umsturzpläne oder Mordabsichten zu „beweisen“; irgendein armer Sekretär würde unter der Streckfolter schon Entsprechendes gestehen. Sie schloss mit dem Leben ab.
Als Maria erfuhr, dass der Kaplan, der ihre Schwester betreute, auf Englisch mit ihr betete, intervenierte sie und verlangte den lateinischen Ritus. Soweit ging der Zwist zwischen den „Papisten“ und den „Ketzern“, zwischen Maria und Elisabeth.
Wer war die 21-jährige Elisabeth damals, die zwei Monate im Tower, anschließend in einem halb verfallenen Schloss in Woodstock interniert war? Königskinder wie sie wuchsen nicht in einer Familie auf. Elisabeth kam als Kleinkind in die Obhut von Ammen und Lehrern, meist lebte sie in dem gotischen Schloss Hatfield. Das hochintelligente Mädchen durchlief eine strenge Schule: Sie lernte sechs Fremdsprachen, was sie später in Stand setzte, mit Gesandten, Heiratskandidaten und hohen Gästen in deren Muttersprache zu konferieren. Sie spielte ausgezeichnet Spinett und komponierte sogar. Auch die Poesie war ihre Leidenschaft. Als Reiterin sprengte sie in atemberaubendem Tempo ihren Jagdgenossen davon. Vielfach bezeugt ist auch ihre Freude am höfischen Tanz.
Hinzu kam schon bei der jungen Elisabeth eine Neugier, ein Gespür und schließlich ein großes Wissen, was die politischen Kräfteverhältnisse in Europa betraf. Nie verlor sie den Überblick – wer wo wann wen bedrängte, eine Invasion plante oder ein Bündnis schloss: die Informationen beschafften der Königin, die ihre Insel nie verließ, versierte Agenten. Sie speicherte alles in ihrem ausgezeichneten Gedächtnis und wusste oft besser als ihre Berater, wie und vor allem wann etwas zu tun sei. Als Regierende ließ sie die Dinge reifen, bevor sie entschied. Darum stöhnten ihre Minister gerne über Elisabeths notorische Verzögerungstaktik.
Während ihrer Haft hielt sich die Prinzessin bewusst aus der Politik raus. Sie hatte sich einmal, als 15-Jährige, von dem Hofmann Thomas Seymour umgarnen lassen. Damals war der junge Edward König und Seymours Bruder der Lordprotektor. Elisabeth durchschaute ein sich anbahnendes Ränkespiel nicht und entging nur knapp einer Anklage, während Thomas Seymour und seine Anhänger zum Tode verurteilt wurden. Diese Lehre vergaß Elisabeth nie.
Und noch etwas hatte Seymour angerichtet: Er wollte die hübsche Prinzessin gerne heiraten und glaubte wohl, es sei das Beste, Elisabeth schon vor einer Ehe erotisch herauszufordern. Genaues weiß man nicht, aber ein sehr freizügiger Umgang des Edelmanns mit der Prinzessin in deren Privatgemächern ist verbürgt. Elisabeths spätere Scheu vor körperlicher Intimität könnte auf Übergriffe jenes Thomas Seymour zurückzuführen sein.
Die Prinzessin wurde schließlich aus der Haft entlassen, eine Versöhnung mit Schwester Maria stand ins Haus. Phillip II von Spanien hatte Maria Tudor inzwischen geehelicht und sie in einen Krieg gegen Frankreich hineingezogen, der kläglich verloren ging und England seinen Brückenkopf Calais kostete. Marias Reputation sank immer tiefer. 1558 starb die Glücklose an der Wassersucht. Sie hatte noch kürzer regiert als ihr Halbbruder Edward: fünf Jahre.
Die nächste legitime Thronanwärterin ist nun Elisabeth. Die 25-Jährige wird unter jubelnder Anteilnahme der Bevölkerung und zur großen Erleichterung der protestantischen Mehrheit in den Parlamenten und bei Hofe zur Elizabeth I., Queen of England, gekrönt.
Ganz anders als die meisten europäischen Fürsten, denen es vor allem um dynastische Erfolge, also um territorialen und politischen Zugewinn für ihr „Haus“ ging, verstand Elisabeth das Regieren sehr modern als Verwaltungsarbeit und Konfliktlösung. Was den religiösen Hader betrifft, so konnte sie deshalb so beispielhaft schlichtend wirken, weil sie selbst kein tief religiöser Mensch war. Sie führte einen Wert in die Auseinandersetzung ein, der „eigentlich“ erst zwei Jahrhunderte später im Kontext der Aufklärung zu Ehren kam: die Toleranz.
Es widerstrebte Elisabeth, Menschen um ihres Glaubens Willen zu verfolgen. „Ich will meinen Untertanen nicht ins Herz sehen“ – mit diesem Satz wies sie protestantische Eiferer, die jetzt ihrerseits zu Pogromen schreiten wollten, in die Schranken. Dem Parlament hörte die Königin stets genau zu, nur selten und ungern entschied sie gegen seinen Rat. Ihre wichtigsten Staatssekretäre (heute würden wir Minister sagen) wählte sie klug aus.
Der erste politische Schritt, den Elisabeth I. nach ihrer Krönung zu tun hätte, war, das befanden Kabinett, Parlament und Volk, die Wahl eines Ehegatten. Elisabeth spielte mit. Wenn es so weit sei, beteuerte sie, werde sie einen Gatten nehmen. Sie glaubte sich diese Formel anfangs vielleicht selbst, ahnte aber wohl, dass sie sich mit dieser hundertfach variierten Beteuerung nur aus der Affäre zog und in Wahrheit niemals heiraten würde. Gegen eine Ehe sprachen (für sie) gute Gründe, der erste hieß: Machtverlust.
Zwar würde sie Königin bleiben, der Mann an ihrer Seite aber würde unweigerlich Einfluss nehmen, die Richtlinien der Politik mitbestimmen und sie an den Rand drängen. Der zweite: Falls ein katholischer Königsohn zu ihrem Gemahl aufstiege, würden die religiösen Fehden erneut aufflammen und sich die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die zu beenden sie angetreten war, wiederholen.
Drittens und vor allem wusste Elisabeth, die ein untrügliches Gespür für öffentliche Wirkung besaß, dass das Volk sie so haben wollte, wie sie war: die jungfräuliche Königin, die „Virgin Queen“, die niemand angehören sollte als England. Da mit dem katholischen Ritus auch der Marienkult aus England verbannt worden war, besetzte Elisabeth diese Leerstelle mit ihrer Erscheinung und ihrem Versprechen: ganz für England da zu sein.
Doch das Parlament bestand auf einer Eheschließung – denn es wünschte einen Prinzen. Was wäre, wenn Elisabeth stürbe, und es wäre kein Erbe da? Man bedrängte die Königin so lange und so hart, dass sie sich schließlich dazu genötigt sah, eine öffentliche Erklärung abzugeben: „Was mich betrifft, so mache ich mir nichts aus dem Tod, denn alle Menschen müssen sterben. Und wenn ich auch nur eine Frau bin, so ist mein Mut, so wie es meiner hohen Stellung ziemt, eben so groß, wie es nur je der Mut meines Vaters war. Ich bin eure gesalbte Königin. Ich werde mich nie zu etwas zwingen lassen.“
Und eine Abordnung des Oberhauses, die ihr ebenfalls mit der Nachfolgefrage in den Ohren lag, beschied die Königin: „Meine Lords, tut was ihr wollt. Ich für meinen Teil werde ebenfalls tun, was ich will. Eure Beschlüsse haben ohne meine Zustimmung keine Gesetzeskraft.“
Allerdings musste Elisabeth, um den Erwartungen des Hofes Genüge zu tun, die Ehefrage offen lassen, also immer wieder Bewerber anhören, um sie am Ende zurückzuweisen. 20 Jahre lang zog also eine wahre Parade von hochmögenden Freiern an der schönen Königin vorüber, darunter Erzherzog Karl von Österreich und Herzog von Alençon, der Bruder des französischen Königs. Sie alle gingen unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse nach persönlicher Nähe wandte sich Elisabeth Graf Leicester zu, mit dem sie eine enge, wenn auch keineswegs krisenfreie Freundschaft verband. Vielleicht war es mehr, vielleicht aber auch nicht. Niemand weiß es.
Die Engländer verehrten ihre Queen als Friedensstifterin, und es gefiel ihnen, dass sie sich nicht ehelich band. Die Königin, die übrigens gern flirtete, wusste darum und spielte die Karte ihrer Beliebtheit mit Stolz aus. Obwohl sie ihre Minister durch Sparzwänge zur Verzweiflung trieb, ließ sie es an Prunk bei Hof nicht fehlen. Auch ihre Selbstinszenierung mit phantastischen Roben und seltenen Edelsteinen, die ihre weiße Haut, das zarte Gesicht und die schmale Gestalt zur Geltung brachten, verschlang beträchtliche Mittel. Eine Förderung der Künste gehörte auch dazu. Wer weiß, ob Shakespeare seine großartigen Werke hätte auf die Bühne bringen können ohne das lebhafte Interesse Elisabeths am Theater.
Es gab nun allerdings noch eine katholische Maria, die der Königin das Leben schwer machte: das war Maria Stuart, ihre Cousine, von Geburt an designierte Königin der Schotten und über ihre Verwandtschaft mit den Tudors auch nicht ohne Anspruch auf den englischen Thron. Als junges Mädchen war Maria mit dem französischen Erbprinzen verheiratet worden, ihr Mann aber war bald gestorben, und so kehrte Maria nach Schottland zurück, wo sie eine Liebesheirat mit ihrem Cousin, dem Abenteurer Lord Darnley, einging.
Das Paar bekam einen Sohn, Jakob, der später Nachfolger Elisabeths werden sollte. Darnley entpuppte sich als Ränkeschmied, er griff sogar nach Marias Krone, so dass seine Gegner am Edinburgher Hof ein Mordkomplott schmiedeten, in das die Königin eingeweiht war. Nach Darnleys Tod heiratete Maria den Anführer des Komplotts, was nun wieder die Schotten bei Hofe und in Stadt und Land so arg verstimmte, dass sie ihre Königin zur Abdankung zwangen.
Die vertriebene Maria suchte Schutz bei ihrer Cousine Elisabeth, auf deren Thron sie es letztlich abgesehen hatte. Interniert auf verschiedenen englischen Burgen spann sie ein dichtes Intrigennetz, das bis nach Spanien reichte. Ihr Ziel, ihr Trumpf, ihr Lockruf: Wenn ich England regiere, führe ich es in die Arme Roms zurück!
Nachdem Elisabeth nur knapp einem Attentat entgangen war, machte sie Maria Stuart – der sie übrigens nie persönlich begegnet ist – den Prozess. Lange zögerte sie, bis sie den Hinrichtungsbefehl unterzeichnete.
Das Drama der beiden Königinnen hat Friedrich Schiller in seiner „Maria Stuart“ auf die Bühne gebracht. Er hat darin verschwiegen, was die Größe Elisabeths ausmachte. Schiller schildert Maria als das wahre Weib, weil sie ihren Leidenschaften folgt, die ehe- und kinderlose Elisabeth aber als verbitterte Frau, die ihren Lebenszweck verfehlt und deshalb zur marmornen Kälte verurteilt ist.
Wie es wirklich war, kann man erst heute, im Lichte des Feminismus, voll ermessen: Elisabeth hatte ganz einfach das getan, was für einen Mann in ihrer Lage selbstverständlich gewesen wäre: Sie folgte ihrer Leidenschaft für die Sache, für ihr Land.
Den Krieg mit dem mächtigen Spanien konnte Elisabeth durch taktische Winkelzüge immer wieder hinausschieben, aber schließlich war es so weit. Der Pirat Francis Drake, genannt der Drache, hatte, von der Krone legitimiert, mehrere spanische Galeeren voller Schätze aus der Neuen Welt aufgebracht und die Prise bei Elisabeth abgeliefert.
Außerdem stand England den Niederlanden im Kampf gegen die spanische Unterdrückung bei. Irgendwann reichte es den Spaniern, und sie schickten ihre Flotte, um die Engländer zur Raison und in die Obhut der wahren Kirche zurückzubringen. Aber der Wettergott spielte nicht mit. Und Admiral Drake hatte neben dem Heimvorteil die besseren, wendigeren Schiffe. 1588 ging die Spanische Armada vor England mit Mann und Maus unter. Jetzt war es Britannia, das „die Wogen regierte“, jahrhundertelang.
Elisabeth I. hatte zuvor einem Gesandten erklärt: „Ich habe das Herz eines Mannes und fürchte mich vor nichts.“ Als es zur Schlacht mit Spanien kam, an der auch ein Landheer beteiligt war, erschien Elisabeth, wie stets ohne Leibwache, hoch zu Ross und feuerte die Soldaten an: „Ich spotte der Vorstellung, dass Spanien oder sonst ein Fürst von Europa es wagen sollte, die Grenzen meines Reiches zu überschreiten. Ehe eine solche Schande über mein Land kommt, will ich lieber selbst die Waffen ergreifen und euer General sein.“
Elisabeth die Große lebte und regierte noch 15 Jahre lang. Sie musste den Tod mancher Freunde und Berater, darunter Graf Leicester, verkraften – und erleben, dass ihr letzter Günstling, der brillante Earl of Essex, gegen sie konspirierte. Auch die Unterzeichnung dieses Todesurteils ist ihr sehr schwer gefallen. Doch sie gehorchte wie immer der Raison.
Sie starb mit fast 70 Jahren an einer Influenza. In ihrer letzten Stunde zog Elisabeth übrigens die Klänge einer sanften Musik dem Gemurmel ihres betenden Bischofs vor.
Weiterlesen
Marita A. Panzer: „Englands Königinnen: Von den Tudors zu den Windsors“ (2009),
Carolyn Meyer/Anne L. Braun: „Ich, Prinzessin Elisabeth von England“ (2007),
Elizabeth Jenkins: „Gloriana. Königin Elisabeth I. von England“ (1959).