Bleibt Syrien das Grauen erspart?
Ob bombadiert wird oder nicht, das hängt auch im 21. Jahrhundert tatsächlich immer noch nicht zuletzt davon ab, ob ein Mann bereit ist, sein "Gesicht zu verlieren", indem er keinen Krieg führt. Wie jetzt Präsident Obama, seines Zeichens Friedensnobelpreisträger. Und von den Interessen der Waffenindustrie, versteht sich. Da muss der alte Krempel endlich raus, damit neue Drohnen gekauft werden können. Wie jüngst der Papst in seinem flammenden Appell gegen den Krieg so richtig sagte, sind es ja weniger die Menschenrechte und eher die Wirtschaftsinteressen, die die Kriegsmaschinerie in Gang setzen. Jetzt also fanden die Russen im letzten Moment einen Ausweg: einen Weg, auf dem weder Obama sein Gesicht verliert, noch die Kriegstreiber ungebremst weitermachen können. Assad soll seine Giftgaswaffen international kontrollieren lassen und später auch vernichten.
10. September 2013
Was eine Lösung wäre - und dem so schwer geprüften Syrien eine direkte kriegerische Intervention des mal wieder so wohlmeinenden Westens ersparen würde. Indirekt mischt der Westen ja durch Waffenlieferungen an die "Rebellen" schon lange mit. Allen voran, neben Amerika, die ehemaligen Herren über die Protektorate der Region: Großbritannien und Frankreich.
Dort steht der als "Weichei" verschrieene sozialistische Präsident Hollande mit seiner demonstrativ rasselnden Ankündigung einer Intervention übrigens genauso isoliert da wie Obama in Amerika: Das Volk will in überwältigender Mehrheit nicht im Namen der guten Sache auch noch Bomben auf Syrien abwerfen lassen. Und in Deutschland ist die Stimmung sowieso flächendeckend Anti-Intervention. So umfassend, dass sich noch nicht einmal Wahlkampf damit machen lässt.
Und das ist auch gut so.