Syrerinnen fordern Frieden
Die Botschaft der syrischen Schwestern an „ihre Länder“, aber auch an den Rest der Welt, ist stark. „Syrien“, spricht Rihan als erstes. „Drei Jahre oder mehr eines verrückten, selbstsüchtigen und unlogischen Krieges! Ein Krieg, der sich durch die Hintertür eingeschlichen hat, ohne anzuklopfen, um sich in den Häusern einzunisten und ihre Besitzer zu demütigen. Ein Krieg, in dem Frauen und Kinder auf SklavInnenmärkten verkauft werden!“
Faia und Rihan wollen endlich Frieden, sagen sie. So wie die meisten Menschen in den Ländern, die sie in ihrem Video direkt ansprechen: Syrien, Irak, den Libanon und Palästina. Die Schwestern waren 11 und 12 Jahre alt, als ihre Eltern Aleppo im Norden Syriens verließen und in einen Stockholmer Vorort zogen. Sie sind also in Sicherheit. „Meine Heimat, werde ich dich jemals wieder sicher, blühend, ruhmreich und würdevoll sehen?“ singt Faia. Wer nach dem Clip im Internet sucht, landet auf Blogs, die schreiben: „Ein Video, das unsere Welt für acht Minuten und 44 Sekunden hat stillstehen lassen.“
Ein verrückter und selbst- süchtiger Krieg!
Es ist der Kontrast, der die Aufnahmen so stark macht. Rechts die professionelle Sängerin Faia, die mit ihrer klaren Singstimme Auszüge aus Liedern der berühmten Libanesin Fairuz singt. Links die Journalistin Rihan, die mit ihrer anklagenden Sprechstimme die ZuhörerInnen in die Gegenwart in Syrien, Irak, dem Libanon und Palästina holt.
Zum Beispiel: „Der Irak wurde vor mehr als zehn Jahren befreit. Befreit von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Tyrannei. Eine Befreiung, die mit noch größerer Tyrannei, Ungerechtigkeit und Unterdrückung kam.“
Mit dem Erfolg ihres Videoclips haben die Schwestern nicht gerechnet. Sie sagen: „Wir wollten unsere Wut und unsere Trauer darüber zum Ausdruck bringen, was in unseren Ländern passiert.“ Das ist ihnen gelungen.