Film: „Körper und Seele“
Ein verschneiter Wald. Ein Hirsch und eine Hirschkuh äsen friedlich. Schnitt. Ein toter Kuhkörper klatscht in das Stahlbecken eines Schlachthofs.
Zwischen Bolzenschussgerät und Schlachtermesser begegnen sich zwei Menschen, die mit der kalten Umgebung fremdeln: Schlachthaus-Direktor Endre, dem nicht nur das Tierleid zusehends zusetzt, sondern auch die Metzger, die sich hinter einem Panzer aus Machotum verschanzen. Und Veterinärin Maria, die mit ihrem autistischen Verhalten und ihrem scheuen Charakter rasch zum Gespött der KollegInnen wird.
Zufällig stellt sich heraus: Emre und Maria träumen jede Nacht beide denselben Traum - Hirsch und Hirschkuh im Wald. Zwischen den beiden beginnt eine zarte Liebesgeschichte, behutsam erzählt in tableauartig komponierten Bildern. Die tiefgründigen SchauspielerInnen Gèza Morcsànyi - der von Haus aus gar kein Schauspieler ist, sondern ein bekannter Verleger – und Alexandra Borbély leisten ebenfalls ihren Beitrag zu dem zarten Meisterwerk.
https://www.youtube.com/watch?v=52j8If6rZRo&list=PLYih65BpYm2itNlh0-Z4Tv...
Die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi, die 1989 für ihr Debut „Mein 20. Jahrhundert“ die Goldene Palme für den besten Nachwuchsfilm gewann, wurde für „Körper und Seele“ mit dem Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet. Zu Recht.
"Körper und Seele" - am Mittwoch, 19.2. um 22 Uhr auf arte (und bis zum 25.2. in der arte-Mediathek)